Auf Entdeckertour für das Berufsleben


"Komm auf Tour" hieß es am 16.10.2014 in Flöha. Beim Decken eines Tisches ging es für Stephanie, Max und Emily
aus der Klasse 8 darum, Kompetenz, Talent und Teamgeist zu testen. 


Foto: Knut Berger

Bei einem neuen Projekt lernen Schüler spielerisch Situationen kennen, die auch im Job entscheidend sind. In Flöha wurde es am 16.10.2014 getestet.

Flöha/ Brand-Erbisdorf. 180 Siebent- und Achtklässler aus den Oberschulen Oederan, Freiberg und Brand-Erbisdorf sind in Flöha "auf Tour gekommen". Unter dem Motto "Komm auf Tour - meine Stärken, meine Zukunft" machte das bundesweite Projekt zur Berufsorientierung und Lebensplanung erstmals in Mittelsachsen Station.

Auf einem 500 Quadratmeter großen Erlebnisparcours in der "Alten Baumwolle" Flöha gingen die Jugendlichen spielerisch auf Entdeckertour. In sieben fantasievollen Stationen, beispielsweise einem Wohnraum oder einer Theaterbühne, sollten sie herausfinden, worin ihre Stärken liegen und in welche Richtung die Berufswahl gehen könnte. So wurde im Theaterspiel getestet, wer eher im Scheinwerferlicht stehen möchte oder wer eher für dienende Arbeiten wie die Requisite geeignet sein könnte.

Die Notwendigkeit, junge Leute so früh wie möglich anzuregen, sich mit der Berufswahl zu beschäftigen, bekräftigt Stefanie Ebert von der Agentur für Arbeit Freiberg, einem der drei Projektpartner. "Bei mehr als 350 dualen Ausbildungswegen und vielen weiteren Möglichkeiten ist es für Jugendliche nicht einfach, sich zu orientieren." Sie sieht in dem Projekt eine Chance, altersgemäß über die Schule an Jugendliche heranzukommen. "Auch, damit Azubis die Lehre nicht mehr abbrechen."

Dieter Benninghoff von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung als weiterem Partner sieht in dem Projekt die Möglichkeit, bildungsbenachteiligte Jugendliche anzusprechen. "Gerade ihnen muss man ihre Stärken bewusst machen." Das lasse sich durch ein spielerisches Angebot gemeinsam mit den Klassenkameraden gut erreichen.

Großes Lob für diese Art der Berufsorientierung gab es von der Leiterin der Oberschule Brand-Erbisdorf, Martina Kilian. "Natürlich steht bei uns so früh wie möglich die Berufsorientierung auf dem Lehrplan", sagt sie. "Aber so umfassend, so aufwendig können wir das nicht gestalten." Dass Jugendliche Orientierung oft dankbar annehmen, kann sie nur bestätigen. "Gerade in der heutigen globalen Welt."

Landrat Volker Uhlig (CDU) ist stolz, dass das Projekt jetzt in Mittelsachsen gestartet wurde. Auch inhaltlich könne er sich damit identifizieren. "Weil man die Suche nach den Stärken jedes Einzelnen in den Vordergrund stellt", sagt er. "Das Leben, den Beruf, die Familie kann man nur meistern, indem man sich der eigenen Stärke bewusst wird." Das habe sich in seinen früheren Jahren als Hüttenwerker wie in der Politik erfahren.